Ort und Zeit der Handlung: eine Hafenstadt auf der Insel Zypern Ende des fünfzehnten Jahr-hundert.

Erster Akt
Bei einem gefährlichen Unwetter kehrt der Feldherr Otello siegreich vom Türkenkrieg mit seinem Schiff nach Hause zurück. Jubelnd empfängt ihn sein Volk. Mit Ausnahme von Jago. Jago ist sauer auf den Mohr, da er sich bei der Beförderung Cassios zum Hauptmann durch Otello übergangen fühlt. Jago fasst einen Racheplan. Als erstes will er Cassio beseitigen. Bei einer Freudenfeier über die Rückkehr Otellos macht Jago Cassio betrunken. Dann versteht er es Rodrigo, der ebenso wie Cassio Otellos Frau Desdemona anbetet, auf Cassio zu hetzen. Cassio zieht den Degen, und als der frühere Statthalter Montano den Streit schlichten will, verletzt er diesen mit dem Degen. Otello erscheint und ihm wird der Vorfall mitgeteilt. Daraufhin degradiert er Cassio. Das Volk wird nach Hause geschickt. Otello ist mit seiner Desdemona allein, und beide versichern einander ihrer Liebe
 
Zweiter Akt
Scheinheilig rät Jago Cassio, er solle bei Desdemona Fürbitte bei Otello anfragen. Nachdem Cassio gegangen ist, offenbart sich Jago in dem Credo. Genau im richtigen Augenblick erscheint Otello. Jago lenkt ganz unauffällig Otellos Aufmerksamkeit auf Cassio, der gerade bei Desdemona um Fürbitte nachfragt. Als Desdemona naht und Otello nach einer Begnadigung Cassios anspricht, weist er sie barsch zurück. Auf die Nachfrage seiner Verstimmung faselt Otello etwas von Kopfschmerz. Desdemona will ihm ein Tuch um den Kopf binden, welches Otello aber zu Boden wirft. Emilia, die Kammerfrau Desdemonas und Gattin Jagos, hebt es auf, Jago allerdings nimmt es ihr weg und steckt es selbst ein. Verwirrt entfernen sich die Frauen. Sogleich versteht es Jago Gift zu versprühen. Er spricht Otello gegenüber davon, dass Cassio im Schlaf von Desdemona redet. Otellos Misstrauen ist geweckt. Er verlangt aber Beweise. Jago erzählt, dass er bei Cassio
ein weißes Spitzentüchlein gesehen habe, welches Otello einst Desdemona schenkte. Da schwört Otello Rache. Jago stimmt mit ein.

Dritter Akt
Jago und Otello verabreden sich im Hauptsaal des Schlosses. Da erscheint Desdemona. Otello heuchelt ihr Kopfschmerzen vor, und fragt dabei unauffällig nach dem Taschentuch. Desdemona versichert ihm, dass sie es verloren habe. Als sie danach noch ahnungslos um Fürsprache für Cassio bittet, beschimpft er sie als Dirne und drängt sie hinaus. Jago meldet Cassios Nahen und Otello versteckt sich. Geschickt verwickelt Jago Cassio in ein zweideutiges Gespräch, in dem Otello annehmen muss, dass Cassio eine Liebschaft mit Desdemona hat. Zugleich hat Jago insgeheim Cassio das Spitzentüchlein zugespielt, das Otello sodann in Cassios Händen sieht. Als Cassio gegangen ist, tritt Otello aus seinem Versteck hervor. Zuerst will er seine Frau vergiften, doch Jago rät ihm, sie im Bette zu erwürgen, dort wo sie gesündigt habe. Dann erscheint eine Delegation aus Venedig, die Otello aufträgt, sich sofort nach Venedig einzuschiffen. Cassio wird in der Zwischenzeit sein Stellvertreter. Der Name Cassio bringt Otello abermals in Wut. Und wieder tritt Desdemona hervor und setzt sich für Cassio ein. Otello schleudert Desdemona zu Boden, und als das Volk gegen den Rasenden protestieren will, jagt Otello dieses davon. Dann bricht er vor Erschöpfung zusammen. Jago triumphiert.

Vierter Akt
Desdemona bereitet sich auf die Bettruhe vor. Sie entlässt Emilia, singt ein trauriges Lied, betet und legt sich hin. Da erscheint Otello. Er löscht das Licht, küsst sie dreimal. Desdemona erwacht. Ihren Beteurungen von ihrer Treue und Liebe schenkt er keinen Glauben. Otello erwürgt sie. Emilia kommt in die Kammer gestürmt, sieht die sterbende Desdemona und schreit. Cassio, Ludovico und Jago eilen herbei. Als Montano kommt und Rodrigos letzte Worte wiedergibt, der im Kampf gegen Cassio doch den Kürzeren gezogen hat, wird plötzlich klar, dass Jago für alles verantwortlich ist. Jago versucht noch zu fliehen, wird aber ergriffen. Dann tritt Otello zu der ermordeten Geliebten, und ehe es die Umstehenden verhindern können, stößt er sich einen Dolch ins Herz.