Erster Akt

Schauplatz der Handlung sind Athen und ein nahe gelegener Wald zur Sagenzeit. Der Elfenkönig Oberon und seine Gattin Titania streiten sich um einen Knaben, den Titania von einem indischen König gestohlen hat. Beide spüren, dass sie sich einigen müssen, denn seit ihrem Streit spielt die Natur verrückt. Doch Titania möchte das Kind nicht hergeben. Oberon sinnt auf Rache. Er schickt seinen Diener Puck auf die Suche nach einer Pflanze, deren Saft eine zauberische Wirkung besitzt: Auf das Auge eines Schlafenden geträufelt, verliebt sich der Erwachende in das erste Wesen, das er erblickt – ob Mensch oder Tier. Oberon will mit diesem Saft die schlafende Titania verzaubern und sie erst wieder erlösen, wenn er den Knaben erhält. Zwei junge Leute aus Athen, Lysander und Hermia, kommen in den Wald. Sie lieben sich, aber Hermia soll dem Willen ihres Vaters folgen und Demetrius heiraten. Also beschließen sie zu fliehen. Sieben Meilen vor Athen, außerhalb des Athener Gesetzes, lebt Lysanders Tante, bei der die Liebenden heiraten können. Ein anderes Paar ist nicht minder unglücklich: Demetrius wird verfolgt von Helena, die ihm verfallen ist, während er Hermia liebt. Oberon belauscht die beiden und beschließt, Helena zu helfen. Als Puck die gewünschte Pflanze bringt, weist er ihn an, Demetrius mit deren Saft zu verzaubern, damit er sich in Helena verliebe. Er würde ihn an seiner Athener Kleidung erkennen. Nun tauchen auch noch sechs Handwerker auf, die das Theaterstück »Pyramus und Thisbe« vor dem Fürst aufführen wollen. Peter Quince verteilt die Rollen (wobei sich Nick Bottom besonders eifrig zeigt), und man verabredet sich zur Probe für den Abend. Lysander und Hermia haben sich verlaufen und legen sich erschöpft zur Ruhe. Puck hat Demetrius nicht gefunden, glaubt ihn aber nun in Lysander zu erkennen, da auch dieser Kleidung aus Athen trägt. Er träufelt ihm den Zaubersaft auf die Augen. Tatsächlich sieht Lysander unmittelbar nach dem Aufwachen – Helena, die soeben von Demetrius allein gelassen wurde. Prompt macht Lysander Helena flammende Liebes-Erklärungen, die sich indes verhöhnt glaubt.
Helena entfernt sich, Lysander läuft ihr nach. Hermia erwacht aus einem schrecklichen Alptraum, findet aber Lysander nicht mehr vor. Auch Titania legt sich nieder und wird von ihren Elfen in den Schlaf gesungen. Nun kann ihr Oberon den Zaubersaft auf die Augen träufeln.

Zweiter Akt

Die Handwerker beginnen mit der Probe, nachdem die letzten Probleme ihres Stückes geklärt sind: Wie erreicht man, dass sich die Damen bei dem Selbstmord Pyramus’ nicht fürchten? Wie spielt man den Mondschein? Und wie die Wand, durch deren Ritze Pyramus und Thisbe miteinander sprechen? Dabei werden sie von Puck belauscht. Er verzaubert Bottoms Kopf in den eines Esels. Entsetzt laufen die Handwerker davon. Aus Trotz stimmt Bottom einen lauten Gesang an, von dem Titania erwacht. Die verzauberte Königin verliebt sich unsterblich in Bottom und weist ihre Elfen an, dem Eselskopf zu Diensten zu sein. Schließlich entschlummert Bottom in den Armen der Königin. Oberon ist zufrieden mit Titanias »Wahl«. Doch dann laufen ihm Hermia und Demetrius über den Weg. Da Demetrius noch immer in Hermia verliebt ist, bemerkt er Pucks Irrtum. Wütend schickt er seinen Diener auf die Suche nach Helena und träufelt Demetrius den Zaubersaft auf die Augen. Die vier jungen Leute treffen in Zank und Streit aufeinander. Helena fühlt sich von Demetrius und Lysander, die ihr ihre Liebe versichern, verhöhnt. Eindringlich appelliert sie an ihre langjährige Freundin Hermia, ihr beizustehen. Doch Hermia versteht nicht, am wenigsten, dass Lysander sie plötzlich von sich weist. Die Frauen reden sich in Rage, die Männer verlassen den Ort, um sich zu duellieren. Oberon befiehlt Puck, die Sache wieder in Ordnung zu bringen. Puck führt die vier Liebenden in die Irre und schläfert sie ein, um mit einigen weiteren Tropfen Zaubersaft die Richtigen zusammen zu bringen.

Dritter Akt
Oberon befreit die schlafende Titania vom Zauber der Liebespflanze. Der Elfenkönig hat gewonnen. Er hat den Knaben, um den sich der Streit drehte, erhalten und kann sich mit seiner Königin wieder versöhnen. Und er ist stolz darauf, die vier Liebenden zu zwei Paaren geordnet zu haben, die am Hofe des Fürsten Theseus nun getraut werden können. Der Tag bricht an, die Liebenden erwachen. Was sie erlebt haben, erscheint ihnen wie ein Traum, doch sind sie froh, ihren jeweiligen Liebhaber wieder zu erblicken; selbst Demetrius liebt nun Helena. Auch Bottom erwacht, nachdem ihn Puck von seinem Esels-Kopf befreit hat, und glaubt ebenfalls, er habe nur geträumt. Die anderen sind außer sich vor Freude, als er wieder auftaucht. Endlich können sie im Palast des Fürsten ihr Stück spielen. Fürst Theseus und seine Braut, die Amazonenkönigin Hippolyta (deren Volk Theseus zuvor besiegt hatte), erwarten die Hochzeitsnacht. Erstaunt nehmen sie zur Kenntnis, dass sich die Paare Hermia-Lysander und Helena-Demetrius gefunden haben. Theseus hebt den Anspruch von Hermias Vater auf Demetrius als Schwiegersohn auf und ordnet die Trauung der beiden Paare gemeinsam mit seiner eigenen Hochzeit an. Zuvor möchte man sich aber noch die Zeit durch das Schauspiel »Pyramus und Thisbe« vertreiben: Erzählt wird die Tragödie eines Liebespaares, das sich heimlich zu einem nächtlichen Stelldichein verabredet hat. Thisbe wird von einem Löwen vertrieben. Pyramus findet nur noch ihren Mantel, glaubt die Liebste tot und begeht Selbstmord. Als Thisbe ihn findet, entleibt auch sie sich. Die Darstellung der Handwerker wird von den drei Paaren zwar spöttisch kommentiert; am Ende aber rührt das Schicksal der beiden Liebenden die Zuschauer. Man geht zu Bett, denn um Mitternacht schlägt die Stunde der Elfen.