Ort und Zeit der Handlung: Mitte des 16. Jahrhundert auf dem Landgut des Bassa Selim

Vorgeschichte
Konstanze, eine junge Spanierin, ihre englische Zofe Blonde und deren Freund, der Diener Pedrillo, sind nach einem Seeräuberüberfall von Konstanzes Verlobtem, dem spanischen Edelmann Belmonte, getrennt worden und auf einen Sklavenmarkt verschleppt worden. Glücklicherweise kauft sie Bassa Selim, ein gebürtiger Spanier, einst Christ und jetzt Moslem, und sorgt dafür, dass sie in seinem am Meer gelegenen Palast unter halbwegs erträglichen Bedingungen leben können. Belmonte hat nach Monaten einen Brief seines Dieners Pedrillo erhalten und kennt nun endlich Schicksal und Aufenthaltsort der Ver-missten. Er segelt zu der von Pedrillo bezeichneten Küste, entschlossen, die Entführten ein weiteres Mal zu entführen.

Erster Akt
Belmonte sucht seine Verlobte Konstanze (Arie: "Hier soll ich dich denn sehen, Konstanze, dich mein Glück!"). Osmin, Selims Diener, betritt den Garten, um Feigen zu pflücken. Obwohl er von Belmonte mehrfach angesprochen wird, ignoriert er ihn vollständig (Aria: "Wer ein Liebchen hat gefunden"). Belmonte bedrängt ihn wegen Informationen (Duett: "Verwünsch seist du samt deinem Liede!"). Osmin ist verärgert (Arie: "Solche hergelaufne Laffen"). Nachdem Osmin gegangen ist, trifft Belmonte auf Pedrillo und die beiden beschließen, Konstanze zu entführen (Arie: "Konstanze, dich wiederzusehen, dich!").

Von einem Janitscharenchor begleitet ("Singt dem großen Bassa Lieder") tritt Selim mit Konstanze auf, um deren Liebe er vergebens wirbt; sie eröffnet ihm, dass ihr Herz bereits vergeben ist (Arie der Konstanze: "Ach ich liebte, war so glücklich"). Auf Pedrillos Anraten stellt Selim Belmonte als Baumeister ein, aber Osmin verweigert ihm den Zutritt zum Palast (Terzett: "Marsch! Trollt euch fort!")

Zweiter Akt
Blonde weist die rüden Annäherungsversuche Osmins zurück (Arie: "Durch Zärtlichkeit und Schmeicheln."). Nach einem Duett ("Ich gehe, doch rate ich dir, den Schurken Pedrillo zu meiden") lässt Osmin schließlich von ihr ab. Blonde versucht, Konstanze in ihrem Kummer zu trösten (Rezitativ und Arie: "Welcher Wechsel herrscht in meiner Seele" – "Traurigkeit ward mir zum Lose"). Als Bassa Selim ihre Liebe einfordert und ihr Gewalt androht, trotzt sie ihm und wünscht sich den Tod (Arie: "Martern aller Arten").
Pedrillo informiert Blonde, die seine Geliebte ist, dass Belmonte in der Nähe und alles für die Flucht vorbereitet sei. Blonde ist voller Freude (Aria: "Welche Wonne, welche Lust"). Pedrillo lädt Osmin zu einer Flasche Wein ein in der Hoffnung, ihn betrunken machen zu können (Aria: "Frisch zum Kampfe, frisch zum Streite" und Duett: "Vivat Bacchus! Bacchus lebe!"). Mit diesem Plan gelingt es ihm, Osmin aus dem Weg zu räumen, so dass Belmonte seine geliebte Konstanze treffen kann (Quartett, Belmonte, Konstanze, Pedrillo, Blonde: "Ach, Belmonte! Ach, mein Leben."). Zwischen den Liebenden tut sich ein Abgrund auf angesichts der Frage, ob die beiden Frauen ihren Geliebten bisher treu geblieben sind. Die beiden Paare finden jedoch wieder zueinander und planen die Flucht

Dritter Akt
Belmonte und Pedrillo schleichen mit Leitern in den Garten, um die Befreiungsaktion zu starten (Arie, Belmonte: "Ich baue ganz auf deine Stärke"; Romanze, Pedrillo: "In Mohrenland gefangen war ein Mädel hübsch und fein"). Belmonte kann zunächst mit Konstanze fliehen, doch als Pedrillo und Blonde ihnen folgen wollen, werden sie von Osmin gefasst (Arie: "Ha, wie will ich triumphieren"), Belmonte und Konstanze werden ebenfalls zurück in den Garten gebracht. Bassa Selim, der in Belmonte den Sohn seines Todfeindes erkennt, will sie zum Tode verurteilen. Konstanze und Belmonte nehmen Abschied vom Leben (Duett: "Welch ein Geschick! O Qual der Seele."). Der Bassa will der Unmenschlichkeit von Belmontes Vater als Rache jedoch seine Großmut entgegensetzen. Er vergibt Konstanze den Verrat und schenkt den vier Europäern die Freiheit – sehr zur Bestürzung von Osmin, der eine grausame Hinrichtung vorgezogen hätte (Finale: «Nie werd ich deine Huld verkennen»; darin: «Erst geköpft, dann gehangen, dann gespießt auf heiße Stangen»).