Vorspiel
Drei Mädchen spinnen in einem Bauernhaus und fragen sich, was sie täten, wenn sie Zarin wären: Die Älteste (Powaricha) will ein grosses Fest für alle Welt geben, die Mittlere (Tkatschicha) durch kostbare Handarbeiten den Staatsschatz mehren, die jüngste (Militressa) dem Zaren einen Heldensohn schenken. Zar Saltan hat die Mädchen belauscht, lässt Militressa in seinen Palast bringen und heiratet sie. Auch die Schwestern und die Base dürfen mitkommen und leben als Weberin und Bäckerin im Schloss.
Erster Akt
Nur zwanzig Tage konnte der Zar bei der jungen Frau in Tmutakaran verbringen, dann musste er ins Feld ziehen, wo ihm die Feinde lange Monate schwer zusetzen. Die Zarin bekommt einen Sohn und lässt dies ihrem Gemahl mitteilen. Barbaricha, die Base, und die neidischen Schwestern fälschen die Nachricht und schreiben, dass der Erbe eine Miss-geburt sei. Der erzürnte Zar schickt einen Boten und befieht, Militressa mit ihrem Kind in ein Fass zu sperren und im Meer zu ertränken. Die Zarin nimmt traurig Abschied von der Welt und wird unter dem Wehklagen der Bevölkerung und zur grossen Freude ihrer Schwestern ins Meer gestossen.
Zweiter Akt
Mutter und Sohn sind an die wüste Insel Bujan gespült worden und haben sich aus dem Fass befreien können. Der Zarewitsch, inzwischen herangewachsen, kommt einem
Schwan, den ein riesiger Geier bedroht, mit einem selbstgebauten Bogen zu Hilfe. Mit Menschenstimme bedankt sich der Schwan. Er verspricht Mutter und Sohn jederzeit Beistand und Iässt die vieltürmige weisse Stadt Ledenez erstehen, deren Bevölkerung den Zarewitsch zu ihrem Fürsten erwählt, der sich fortan Gwidon nennt.
Dritter Akt
Ein Schiff aus Tmutakaran ankert vor Bujan. Alle wundern sich, dass hier eine Stadt entstanden ist. Als das Schiff wieder ablegt, folgt Gwidon, von dem Schwan in eine Hummel verwandelt, dem Schiff. Die Matrosen berichten Saltan von der neuen Insel und bringen die Grüsse ihres Fürsten. Der Zar möchte die Insel besuchen. Er lässt sich durch die Lügen, die ihm die Schwestern und Barbaricha erzählen, nicht abhalten. Die Hummel sticht die bösen Frauen.
Vierter Akt
Der junge Fürst ist nach Hause zurückgekehrt und sehnt sich nach einer Gattin. Auch diesen Wunsch erfüllt ihm der Schwan und verwandelt sich in die Prinzessin Schwanhilde. Aus dem Meer steigen, von Tschernomor geführt, dreissig gewaltige Recken.
Aus der Ferne sieht man die Schiffe des Zaren nahen. Er landet und wird von Gwidon freudig begrüsst. Er erkennt seinen Sohn und die tot geglaubte Militressa wieder. Reuig verzeiht er nun den bösen Schwestern. Ein grosses Fest wird gefeiert.